Dezember-Zuchtviehauktion in Hamm

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Alle beteiligten waren froh, dass die Auktion mit einem Auftrieb von gut 270 Tieren durchgeführt werden konnte und das Ganze am Ende auch noch mit einem sehr zufriedenstellenden Verlauf.

Am 1. Dezember fand die 289. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in den Zentralhallen statt und war somit die letzte Auktionsveranstaltung des Kalenderjahres am Standort Hamm. Natürlich waren wieder alle notwendigen Maßnahmen im Rahmen der Corona-Schutzverordnung zu beachten, was aber mittlerweile allen Verkäufern und Käufer in Fleisch und Blut übergegangen ist und zu keinerlei Nachfragen führte. Alle beteiligten waren froh, dass die Auktion mit einem Auftrieb von gut 270 Tieren durchgeführt werden konnte und das Ganze am Ende auch noch mit einem sehr zufriedenstellenden Verlauf. Denn die Durchschnittspreise für alle Tierkategorien vom Deckbullen bis zum Zuchtkalb verzeichneten eine Steigerung und nur vereinzelte Tiere konnten nicht an einen neuen Besitzer vermittelt werden.

Hornlosgenetik am Bullenmarkt


Die Qualität der aufgetriebenen Bullen konnte durchweg überzeugen. Insbesondere für Käufer, die auf der Suche nach bester Hornlosgenetik waren, bot das Angebot wieder eine reichhaltige Auswahl. Insgesamt sieben reinerbig hornlose Kandidaten standen nach der morgendlichen Verbandsanerkennung zum Verkauf und wurden an neue Käuferbetriebe vermittelt. Alles in allem war der Marktverlauf am Bullenmarkt zwar etwas schleppender, aber dennoch stieg der Durchschnittspreis für die 38 verkauften Bullen auf 1.397 € deutlich an. Teuerste Bulle war Genno, ein Gywer RDC-Sohn aus dem Bestand von Arnold Hartgering aus Samern. Genno stammte aus einem eiweißstarken Kuhstamm und überzeugte mit bester Entwicklung und hervorragenden Fundamenteigenschaften. In Kombination mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 140 genug Gründe für den Käufer aus dem Kreis Heinsberg 2.300 € in diesen korrekten Bullen zu investieren. Preislich knapp dahinter platzierte sich CEH Preco, ein Pursuit-Sohn aus dem Bestand von Hans-Peter Paeßens aus Uedem. Mit einem gRZG von 158 bewegte er sich auf einem beeindruckenden Niveau und wurde für den Steigpreis von 2.200 € nach Hessen verkauft. Für 2.100 € folgte ein reinerbig hornloser Mix-Red PP-Sohn aus der Zucht von Antonius Horstick aus Gescher, der zukünftig im Hochsauerlandkreis seinen Deckeinsatz verrichten wird. Das Spitzenquintett vervollständigten zwei weitere hornlose Bullen, die zum Steigpreis von 2.000 € verkauft wurden. Zum einen ein Builder-P-Sohn aus dem Bestand von Norbert Havelt aus Warendorf, der ebenfalls Hornlosigkeit in reinerbiger Form vererbt und für einen Kunden aus Hessen verladen wurde. Und zum anderen ein MODUL PP-Sohn aus der Zucht von Gregor Laukamp aus Rosendahl, der an einen Züchter aus dem Kreis Borken verkauft wurde.

4.000 € in der Preisspitze am Färsenmarkt


Bereits bei der morgendlichen Runde durch die Stallgassen der Zentralhallen konnten sich die Kaufinteressenten von der durchweg guten Qualität der zum Verkauf aufgetrieben Färsen überzeugen. In Anbetracht des weiterhin nicht zufriedenstellenden Preisniveaus am Milchmarkt überraschte die Auktion mit einem sehr zügigen Verlauf und ansprechenden Verkaufspreisen. Die Käufer kamen dabei wieder aus nahezu allen Regionen Deutschlands sowie aus Italien, den Niederlanden und Belgien. Der Durchschnittspreis stieg im Vergleich zur Novemberauktion nochmals an und pendelte sich bei 1.783 € auf einem sehr erfreulichen Niveau ein. Besonders in Auge stachen die Töchter des beliebten RUWSelect-Bullen PACE RED, die im Mittel für herausragende 1.980 € verkauft wurden und damit 200 € über dem Auktionsdurchschnitt lagen. Den herausragenden Spitzenpreis der Dezemberauktion erzielte Ludger Wiewer aus Drensteinfurt für eine schaufertige Windmill-Tochter, die auf die bekannte Jotan-Tochter Bella zurückgeht. Sie machte ihrem Namen WR Beauty alle Ehre, denn sie beeindruckte mit viel Kapazität, glasklaren parallel gestellten Fundamenten und einem beeindruckenden schön ausbalancierten Euter. WR Beauty stand bei vielen Käufern auf dem Wunschzettel und so entbrannte ein heißer Bieterwettstreit, bis der Hammer des Auktionators zum Gebot vom 4.000 € niederschlug und den Verkauf an ihren neuen Besitzer aus dem Saarland besiegelte. Der gleiche Käufer sicherte sich zum Preis von 2.400 € drei weitere Spitzenfärsen. Darunter eine ebenfalls schaufertig präsentierte PACE RED-Tochter aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver. Eine Big Point-Tochter gezogen aus einer EPOCHAL-Tochter aus dem Bestand der WM Milch Sissmann GbR aus Waltrop und eine Doppler-Tochter aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt. Ein Stammkunde aus Niedersachsen setzte sich mit dem Gebot von 2.300 € gleich zweimal erfolgreich gegen die Mitbieter durch und erhielt den Zuschlag für eine Reflector-Tochter aus der Zucht von Frank Hötger aus Balve und eine weitere erstklassige PACE RED-Tochter, die von Burkhard Diekmann aus Soest verkauft wurde. Ebenfalls 2.300 € erzielte Agatha Weber aus Unna für eine Rosder-Tochter, die im RUW-Zuchtgebiet verbleibt. Teuerste Färse aus der Braunviehkollektion war eine Amor-Tochter aus der Zucht von Annette Brinkmeier Stienhans aus Rheda-Wiedenbrück, die zum Steigpreis von 2.200 € einem niederländischen Käufer zugeschlagen wurde.

Kälber- und Jungrindermarkt mit buntem Bild


Insgesamt wurden 23 Jungrindern und 21 Zuchtkälbern zum Verkauf aufgetrieben. Eine größere Anzahl an Jersey und Braunviehtieren sorgte für ein buntes Bild bei der Versteigerung. Die Durchschnittspreise erhöhten sich im Vergleich zur Novemberauktion deutlich auf 535 € bei den Jungrindern und 366 € bei den Zuchtkälbern. Die Höchstpreise am Jungrindermarkt erzielte Mechthild Henkelmann aus Wadersloh mit zwei Jersey’s. Eine Golda-Tochter wurde für 950 € in den Kreis Soest verkauft und eine Lemonhead-Tochter wechselte für 750 € in den Kreis Steinfurt. Für 700 € folgten ein hornlose MODUL PP-Tochter aus der Zucht von Gerhard Rehorst aus Steinfurt und eine weitere Jersey, eine Chrome-Tochter aus der Zucht von Christof Hardeling aus Legden. Am Zuchtkälbermarkt wurden die Höchstpreise für zwei SIMON P-Tochter aus der Zucht von Oliver Kramer aus Vreden und der Köster KG aus Steinfurt bezahlt. Mit interessanten Zuchtwerten von knapp 150 gRZG ausgestattet wurden beide Kälber zum Steigpreis von 840 € bzw. 820 € an einen Züchter aus Österreich verkauft. Mit einem Steigpreis von 620 € folgte mit einer Amor-Tochter ein Braunviehkalb aus der Zucht von Annette Brinkmeier Stienhans aus Rheda-Wiedenbrück. Zum Preis von 400 € wurde mit einer VJQuintana-Tochter ein Jersey-Zuchtkalb aus der Zucht der Effing-Timmermann GbR aus Vreden verkauft.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 5. Januar 2021 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

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