Nach mehreren Tagen mit zu Teil etwas ergiebigeren Niederschlägen nutzen sicherlich etliche Käufer das sonnige Wetter am 3. Juni 2025 für die anstehenden Arbeiten in der Außenwirtschaft, so dass die Zahl der anwesenden Kunden und Zuschauer recht überschaubar war. Dennoch wurden die Tiere bei der 342. Zuchtviehauktion in der RUW-Arena in Hamm zügig nachgefragt, sofern sie in puntco Exterieur und Leistungsbereitschaft überzeugen konnten. Der mittlere Steigpreis am Deckbullenmarkt erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat. Am Färsenmarkt pendelte sich der Durchschnittspreis nahezu auf Vormonatsniveau ein. Die Käufer kamen zum überwiegenden Anteil aus dem heimischen Zuchtgebiet und wurden durch einige Kunden aus Italien, Belgien und Luxemburg ergänzt.
Hornlos und genomisch getestet: Das war die Devise am Deckbullenmarkt
Mit nur elf verbandanerkannten Bullen war das Angebot am Deckbullenmarkt sehr übersichtlich. Die Bullen konnten qualitativ durchweg überzeugen und wurden zu einem deutlich angestiegenen Durchschnittspreis von 2.640 € verkauft. Den herausragenden Tageshöchstpreis erzielte Antonius Richter aus Salzkotten mit einem reinerbig hornlosen Can PP-Sohn, der aus einer mit 87 Punkten bewerteten HUGO PP-Mutter gezogen wurde. Und Hornlosigkeit war nicht das Einzige, was diesen absolut korrekt entwickelten Bullen auszeichnete, denn er verfügte gleichzeitig über Zuchtwerte auf hohem Niveau mit 148 gRZG und 2.322 RZ€. Zu guter Letzt noch ein leistungsstarker Kuhstamm im Hintergrund: Das waren Gründe genug für einen Käufer aus dem Kreis Düren sich diesen Bullen im Kaufauftrag mit dem Gebot von 4.400 € zu sichern. Mit etwas Abstand folgte auf dem preislich zweiten Rang ein natürlich hornloser MEMBER PP-Sohn aus der Zucht von Dirk Baumeister aus Gütersloh, der aus einem leistungsstarken Kuhstamm mit Höchstleistung von über 15.000 kg Milch entstammte und zum Steigpreis von 2.900 € an einen Züchter aus dem Kreis Lippe verkauft wurde. Aus der Zucht von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück stammte der Bullen mit den höchsten Zuchtwerten aller Bullen des Tagesangebots. 153 gRZG und 2.705 RZ€ sowie besten Werte für Nutzungsdauer und Gesundheit notierte dieser junge Enclave-Sohn für sich und war seinem neuen Besitzer aus dem Kreis Warendorf das Gebot von 2.800 € wert. Weiter ging es mit einem natürlich hornlosen MONEY P-Sohn aus der Zucht von Hubertus Mathweis aus Eslohe, der für 2.700 € im Zuschlag in einen Zuchtbetrieb in den Hochsauerlandkreis wechselte. Aus der Zucht von Matthias Zielenbach aus Wenden stammte ein natürlich hornloser Enclave-Sohn, der für 2.500 € an einen belgischen Kunden vermittelt wurde. Den gleichen Steigpreis erzielte die WM Milch Sissmann GbR aus Waltrop mit einem Milo-Sohn, der zukünftig im Kreis Euskirchen zum Einsatz kommen wird.
Preise stabil bei durchwachsener Qualität
Der Durchschnittspreis am Färsenmarkt pendelte sich am Ende bei 3.062 € ein und bestätigte sich nahezu auf dem Niveau des Vormonats. Hier hatte eine größere Anzahl an Rindern mit Ansagen und knapperen Leistungen sicherlich einen entscheidenden Einfluss, denn ohne Berücksichtigung der Dreistiche und Co. hätte sich der Durchschnittspreis deutlich oberhalb von 3.200 € eingefunden. Die Käufer aus dem In- und Ausland waren bereit für gut entwickelte, leistungsbereite und korrekte Färsen Geld anzulegen, allerdings war in diesem Monat bei 4.000 € gefühlt der Deckel drauf. So war es eine Carenzo-Tochter aus dem Bestand von Michael Stöppel aus Lippetal, die mit weit über 40 kg Einsatzleistung und einem tadellosen Exterieur im Auktionsring präsentierte und einem Kunden aus dem Kreis Kleve den Tageshöchstpreis von 4.000 € am Färsenmarkt wert war. Für den Steigpreis von 3.900 € folgten gleich sechs Färsen, was die homogene Qualität der Tiere im oberen Segment nochmals untermauerte. Den Auftakt machte eine Luster-Tochter aus der Zucht von Markus Brinker aus Gronau, die zusammen mit einer MOVE PP-Tochter aus der Zucht von Dirk Baumeister aus Gütersloh an einen Stammkunden aus Italien verkauft wurde. Ein Züchter aus dem Kreis Soest sicherte sich eine COSINUS-Tochter aus dem Kontigent von Michael Stöppel aus Lippetal und eine Foreman-Tochter aus der Kollektion der Hötger GbR aus Balve. Ebenfalls aus der Hötger GbR stammte eine kapitale Lambda-Tochter, die einem belgischen Kunden zugeschlagen wurde. Das Sextett komplettierte eine Skyliner Tochter, gezogen aus einer BROKER PP-Mutter aus der Zucht von Thomas Langenberg aus Bocholt, die zukünftig im Kreis Kleve ihre Leistung erbringen wird. Auf dem preislich dritten Rang folgten vier weitere Topfärsen die Steigpreise von 3.800 € erzielten. Eine MONEY P-Tochter aus der Zucht von Gerhard Kuck aus Ladbergen trat am Abend der Auktion die Reise nach Luxemburg an. Eine FRISBEE RDC-Tochter aus dem Bestand von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück wechselte in einen Zuchtbetrieb im Kreis Soest. Und auch hier waren die Kunden aus Italien mit von der Partie und sicherten sich eine Cheers-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt und eine Cobra-Tochter aus der Köster KG aus Steinfurt.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 1. Juli 2025 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.