Ausländische Käufer beleben den Markt

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Die 276. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in den Zentralhallen in Hamm am 05. November 2019 bot wieder ein reichhaltiges Angebot an Deckbullen, frisch abgekalbten Färsen und Jungtieren. Gut 230 Tiere standen zum Verkauf und wurden bis auf einige wenige Ausnahmen an neue Besitzer vermittelt. Während das Preisniveau am Deckbullen- und Jungviehmarkt leicht rückläufige Tendenzen verzeichnete, war der Marktverlauf am Rindermarkt gleich von der ersten und bis zur letzten Katalognummer sehr zügig. Der Durchschnittspreis zog gegenüber dem Vormonat nochmals an und erreichte nahezu 1.800 € im Mittel. Wesentlichen Anteil an der erfreulichen Preisentwicklung hatten die Käufer aus Italien und den benachbarten Niederlanden, die zusammen gut zwei Drittel der angebotenen Tiere ersteigerten.

Deckbullenmarkt

Nach der morgendlichen Verbandsanerkennung standen insgesamt 36 Bullen zum Verkauf, die bis auf einen Bullen zum Durchschnittspreis von 1.506 €, und somit leicht unter dem Vormonatspreis an neue Besitzer vermittelt werden konnten. Im Spitzenquintett der 2.000 € Bullen waren auch wieder zahlreiche natürlich hornlose Bullen vertreten, darunter sogar zwei reinerbig hornlose, deren Nachkommen zu 100 % hornlos zur Welt kommen. Den Tageshöchstpreis erzielte allerdings ein Bulle der gehörnten Fraktion. Der hervorragend entwickelte Manana Red-Sohn KOE Mantro aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, der sich auf allerbestens gestellten Fundamenten im Ring präsentierte und mit einem eigenen Zuchtwert von gRZG 142 überzeugte, wurde zum Steigpreis von 2.600 € an einen Züchter aus Niedersachsen verkauft. Mit etwas Abstand folgte auf Rang zwei der teuerste reinerbig hornlose Deckbulle des Tages, der Abi Red Sohn EIT Artist aus dem Bestand von Antonius Richter aus Salzkotten. EIT Artist stammt aus einem leistungs- wie inhaltsstoffstarken Kuhstamm und wurde für 2.400 € einem hessischen Züchter zugeschlagen. Den preislich dritten Rang belegte der Rusty-Red-Sohn WR Rellu aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt. Der Hammer von Auktionator Christoph Niehues-Pröbsting senkte sich beim Gebot von 2.100 € für einen Züchter aus dem Kreis Paderborn. Das Spitzenquintett vervollständigten zwei weitere hornlose Bullen aus der Zucht von Antonius Horstick aus Gescher, die zum Steigpreis von 2.000 € verkauft wurden. Zuerst ein mischerbig hornloser Lucky-PP-Sohn, der zu einem Züchterstall im Kreis Steinfurt wechselte und zum zweiten ein reinerbig hornloser Jackpot PP-Sohn, der zukünftig im Hochsauerlandkreis zum Einsatz kommen wird.

Starke Auslandsnachfrage am Färsenmarkt

Die Qualität der gut 150 aufgetriebenen Färsen konnte wieder in der ganzen Breite überzeugen. Mit Einsatzleistungen von meistens über 30 kg und korrekten Euter- wie Fundamentmerkmalen wussten die Rinder zu gefallen und trafen auf ein reges Käuferinteresse, dass insbesondere durch Kunden aus Italien und den Niederlanden beflügelt wurde. Knapp 30 % der Färsen wurde für 2.000 € und mehr zugeschlagen, so dass sich der Durchschnittspreis im Vergleich zum Vormonat auf 1.791 € erhöhte. Den Tageshöchstpreis von 2.500 € erzielte eine tadellose Braunviehfärse aus dem Bestand von Thomas Wiethege aus Halver, die mit einer passenden Einsatzleistung von gut 35 kg Milch aufwartete und einem Käufer aus Niedersachsen zugeschlagen wurde. Dicht auf folgten drei weitere Topfärsen, die für jeweils 2.400 € im Zuschlag in neue Besitzerställe wechselten. Frank Hötger aus Balve war dabei gleich zweimal erfolgreich. Die von ihm vorgestellte hornlose KISS PP-Tochter wurden an einen niederländischen Züchter verkauft und eine extrem leistungsbereite SNOWBOARD-Tochter mit 44 kg Einsatzleistung sicherte sich ein Käufer aus dem Kreis Coesfeld. Die dritte im Bunde war eine Bigstar-Red-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt, die wie viele rotbunte Färsen an diesem Tag in die benachbarten Niederlande verkauft wurde. Zum Steigpreis von 2.300 € wurden gleich sechs Färsen zugeschlagen. Darunter ein Doppelpack aus der Zucht von Andreas Pröbsting aus Everswinkel, der mit einer DREAMBOY- und einer BRETAGNE-Tochter erfolgreich war. Aus der hervorragenden Kollektion von Frank Hötger stammte eine MATISSE RED-Tochter, die sich preislich nur knapp hinter ihren beiden Stallgefährtinnen einreihte. Aus der Zucht von Hermann-Josef Olbing aus Raesfeld stammte eine Payball-Tochter und aus dem Bestand von Hubert Lefting eine Brekan-Tochter. Die Gruppe komplettierte eine leistungsbereite Loft-Tochter aus der Zucht von Burkhard Diekmann aus Soest, die zukünftig im Kreis Coesfeld gemolken wird. Alle weiteren Färsen aus dieser Preiskategorie wurden für Kunden aus den Niederlanden verladen.

Wenig rotbunte Tiere am Kälbermarkt

Mit insgesamt 37 Tieren war der Jungviehmarkt wieder etwas umfangreicher beschickt. Die Preise reduzierten sich gegenüber dem Vormonat leicht und betrugen im Mittel 428 € bei den Jungrindern und 216 € bei den Zuchtkälbern. Die beiden teuersten Jungrinder stammten aus der Zucht von Martin Fögeling aus Rosendahl. Eine King Doc-Tochter wechselte für 620 € in den Kreis Warendorf und eine Akyol Red-Tochter für 560 € in einen Züchterstall im Kreis Ruhr-Lippe. Der gleiche Käufer sicherte sich für 520 € eine BATCH P-Tochter aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt. Bei den Zuchtkälbern war die Rosenbaum GbR aus Dörentrup mit zwei Banion-Kälbern, davon ein natürlich hornloses Kalb, in der Preisspitze vertreten. Sie wechselten für 360 € bzw. 320 € in einen Käuferstall im Kreis Steinfurt. Markus Wissmann verkaufte eine NUNTIUS-Tochter für 340 € an einen Züchter aus dem Kreis Borken und Elisabeth Wacker sicherte sich für ihre Sonic-Tochter den Zuschlagpreis von 320 €.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 3. Dezember 2019 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-266 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

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