Rasante Aprilauktion in Hamm

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Färsenpreise überspringen die 3.000 €-Marke

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    Eine junge aber für ihr Alter stark entwickelte und leistungsbereite Färse (Kat.-Nr. 62) ohne Fehl und Tadel präsentierte Norbert Kreikenberg aus Everswinkel mit dieser SIMON P-Tochter. Ein Züchter aus dem Kreis Wesel sicherte sich den Zuschlag zum Tageshöchstpreis von 4.100 €. © Karen Frobieter
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    Aus der Zucht von Gerhard Kuck aus Ladbergen stammte diese FLIGHT RED-Tochter (Kat.-Nr. 98), die mit glasklaren Fundamenten und einem festansitzenden Euter mit schöner Textur beeindruckte und für 4.000 € in die Niederlande verkauft wurde. © Katrin Hilbk-Kortenbruck
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    Schaufertig und mit sehr viel Harmonie bewegte sich diese Cobra-Tochter (Kat.-Nr. 50) aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt im Auktionsring. Sie wurde für den Steigpreis von 4.000 € einem Züchter aus dem Kreis Minden-Lübbecke zugeschlagen. © Klemens Oechtering
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    Sie blickt schon mal über den Tellerrand hinaus: Diese STAR P-Tochter (Kat.-Nr. 178) aus der Zucht von Alois Loddenkemper aus Drensteinfurt wechselte zum Hammerschlag bei Gebot von 3.700 € den Besitzer und trat die Reise in ihre neue Heimat in Norditalien an. © Klemens Oechtering
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    Eine korrekte Laufstallfärse, die in jedem Betrieb zurechtkommen wird, verkaufte Ansgar Leifker aus Neuenkirchen mit dieser EFFEKTIV-Tochter (Kat.-Nr. 136), die für den Steigpreis von 3.500 € einem Käufer aus dem Kreis Steinfurt zugeschlagen wurde. © Wiebke Simon

Es war zwar der 1. April, aber es war kein Aprilscherz. Die 340. Auktion der Rinder-Union West eG in der RUW-Arena in Hamm am 1. April 2025 war gekennzeichnet durch eine rasante Preisentwicklung. Sowohl die Steigpreise am Deckbullenmarkt als auch die Zuschlagpreis am Färsenmarkt schnellten in die Höhe und führten zu neuen Höchstpreisen in beiden Tierkategorien. Für Deckbullen mussten knapp 2.700 € im Mittel angelegt werden, während für Färsen die 3.000 €-Marke beim durchschnittlichen Steigpreis deutlich übersprungen wurde. Die Preisentwicklung am Färsenmarkt ist dabei sicherlich auf zwei Haupteffekte zurückzuführen. Zum einen bleibt die zur Vermarktung zur Verfügung stehende Anzahl an Tieren aufgrund der Nachwirkungen der Blauzungeninfektionen im vergangenen Jahr weiterhin knapp und zum anderen konnten die zum Verkauf aufgetriebenen Tiere, bis auf ganz wenige Ausnahmen, in der Qualität voll überzeugen, was die Bereitschaft der Käufer, hohe Steigpreise zu zahlen, zusätzlich stimulierte. 


Spitzenbullen am Deckbullenmarkt

Es war wieder die Stunde der hornlosen Bullen, denn allein fünf der sechs Bullen im oberen Preissegment entstammten wieder der Sparte „Hornlos“. Den Höchstpreis sicherte sich Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück mit einem reinerbig hornlosen Sox-Red PP-Sohn gezogen aus einer leistungs- und inhaltsstoffstarken Kuhfamilie. Ein Züchter aus dem Rhein-Sieg-Kreis bewies bei diesem hervorragend entwickelten Bullen den längsten Atem im Bieterwettstreit und erhielt den Zuschlag mit dem Gebot von 4.100 €. Dicht auf folgte der FORMAT-RDC-Sohn ZFZ Force aus der Zucht von Matthias Zielenbach aus Wenden. ZFZ Force wurde aus der FRISBEE RDC-Tochter RUWCharmed gezogen und geht zurück auf die 2020 bei HighlightSALE verkaufte Gywer-Tochter Chayenne. Hier war es ein Käufer dem Kreis Warendorf, der sich diesen Bullen aufgrund des hohen Zuchtwertniveaus von 154 RZG und 2.344 RZ€ nicht entgehen ließ und den Steigpreis von 4.000 € investierte.  Auf dem preislich dritten Rang platzierte sich ein wiederum hornloser KEANE PP-Sohn aus der Zucht von Sebastian Büenfeld aus Meschede, der neben seiner Hornlosigkeit mit hohen Zuchtwerten punktete und für 3.600 € im Kaufauftrag nach Baden-Württemberg vermittelt wurde. Weiter ging es mit einem reinerbig hornlosen STAFF PP-Sohn aus der Zucht von Franz-Josef-Aussel aus Rheda-Wiedenbrück, den sich ein Käufer aus dem Kreis Gütersloh zum Hammerschlag bei 3.500 € sicherte. Ein weiterer reinerbig hornloser Kandidat war ein Mo Red PP-Sohn aus dem Bestand von Thomas Blömer aus Heek, der für 3.400 € in einen Käuferbetrieb in seinem Heimkreis Borken verkauft wurde. Ins nördliche Rheinland-Pfalz wechselte ein natürlich hornloser Vivify-Sohn, der von Hermann Wacker aus Steinfurt im Auktionsring präsentiert und für den Steigpreis von 3.300 € zugeschlagen wurde. Der Durchschnittspreis am Deckbullenmarkt stieg gegenüber dem Vormonat deutlich an und erreichte sich mit 2.687 € im Mittel auf einen neuen Höchststand.
 

Färsenpreise überspringen die 3.000 €-Marke

Die allgemeinen Rahmenbedingungen sind weiterhin unverändert. Rinder in allen verschiedenen Kategorien sind weiterhin knapp und dem entsprechend gefragt. Dennoch sorgte das allein nicht für den sprunghaften Anstieg des durchschnittlichen Steigpreises. Die gleichzeitig homogene und in allen Belangen überzeugende Qualität der zum Verkauf aufgetriebenen Färsen tat ihr Übriges dazu – und so entwickelte sich ein sehr rasantes Bietgeschehen, das den Durchschnittspreis auf einen neuen Höchststand von 3.088 € ansteigen ließ. Der Spitzenpreis betrug dabei, genau wie am Deckbullenmarkt, ebenfalls 4.100 €. Dieser wurde von einer gerade gut zwei Jahre alten SIMON P-Tochter aus der Zucht von Norbert Kreikenberg aus Everswinkel erzielt, die sich trotz ihres jungen Alters stark entwickelt und mit hoher Leistungsbereitschaft ausgestattet im Auktionsring präsentierte. Ein Käufer aus dem Kreis Wesel setzte sich gegen die zahlreichen Mitbieter durch und erhielt schließlich den Zuschlag. Es folgten zwei rotbunte Spitzenfärse, die jeweils 4.000 € im Zuschlag erlösten. Zum einen eine schaufertige und absolut harmonische Cobra-Tochter aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, die aus einer extrem leistungsstarken MISSION P-Mutter gezogen wurde und zukünftig im Kreis Minden-Lübbecke ihre Leistung erbringen wird. Und zum anderen eine ebenbürtige FLIGHT RED-Tochter aus der Zucht von Gerhard Kuck aus Ladbergen, die mit glasklaren Fundamenten und einer Einsatzleistung von fast 40 kg, ermolken aus einem festansitzenden und schön ausbalancierten Euter, beeindruckte und an einen Züchter aus den benachbarten Niederlanden verkauft wurde. Es folgten eine Casino-Tochter aus der der Zucht von Christoph Wissling aus Ahlen und eine COSINUS-Tochter aus der Zucht von Jürgen Vedder aus Welver. Beide Färsen präsentierten sich mit einerLeistung oberhalb der 40 kg-Marke und tadellosem Erscheinungsbild und wurden für je 3.900 € im Zuschlag in den Hochsauerlandkreis verkauft. Drei weitere Topfärsen erzielten den Steigpreis von 3.800 €. Eine hornlose Stick-R PP-Tochter aus der Zucht von Thomas Langenberg aus Bocholt und eine weitere COSINUS-Tochter, diesmal aus der Zucht von Georg Geuecke aus Attendorn wurden für einen Kunden aus dem benachbarten Niedersachsen verladen und eine FLIGHT RED-Tochter aus der Zucht der Köster KG wechselte in einen Zuchtbetrieb im Kreis Minde-Lübbecke.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 6. Mai 2025 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

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