RUW Report 99

60 RUW Report — 05/2020 JUNGZÜCHTER anlage auf dem Dach technisch sehr schmal. Landwirt- schaftliche Geräte und moderne Traktoren sucht man vergebens —wozu auch, schließlich schließen sich diesem Betrieb nur 7,5 ha Fläche an, wo ausschließlich Grasmi- schungen und Mais angebaut werden. Futter und Stroh wird größtenteils zugekauft, Ackerbestellung läuft über die Nachbarbetriebe und die Gülle wird ebenfalls fremdaus- gebracht. Das Hauptaugenmerk liegt ausschließlich bei der Arbeitsoptimierung und der Milchleistung der Herde. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto ging es wei- ter zum Mittagessen. Unser Busfahrer brachte uns zum nahegelegenen Restaurant, welches uns mit herrlichen katalanischen Speisen erwartete. Nach der Stärkung ging es weiter zum nächsten Be- trieb. Er ist das Gegenteil zum ersten. Dieser rangiert nämlich in der besagten Rankingliste auf Platz 1. Die Spannung ist groß. Die Zufahrt auf den Betrieb erwies sich für unseren Busfahrer als eine ziemliche Herausforderung, aber mit Geduld und Geschick kommt ein Bus irgendwie immer wieder durch die engsten Kurven. Miquel, der vorausge- fahren war, und Marc Xifre, der zusammen mit seinem Bruder Quim den Betrieb Mas Gener SC bewirtschaftet, empfingen uns vor dem großen Stall. Marc ist vor allem für den Milchviehbereich zuständig. Insgesamt werden 210 Kühe von fünf neuen  A5 Lely-Robotern gemolken. Auch er melkt mit dieser neuen Technik mehr Milch als mit dem älteren AMS. Bis auf Kraftfutter und Stroh wird alles auf 100 ha selber angebaut. Die Herde bestach durch ihre Größe - nicht pro Kopf - sondern die der Kühe an sich. Die Tiere zeigten unfassbar viel Körpertiefe und Stärke. Zum Einsatz kommen größten Teils amerikanische Bullen mit einem hohen GTPI, wobei das Hauptaugenmerk  auf Milchleistung, Stärke, Körpertiefe und Funktionalität liegt. Mittlerweile muss er allerdings darauf achten, dass die Tiere nicht zu groß werden. Unsere Jungzüchter löcherten ihn mit vielen Fragen rund um Zucht und Haltung, die er mit Hingabe beant- wortete. Zufrieden stiegen wir wieder in den Bus ein und fuhren zurück zum Hotel. Der Abend stand für jeden zur freien Verfügung, wobei manche im Hotel gegessen haben und andere nach Barcelona reingefahren sind, um dort ein Restaurant aufzusuchen. Josep Barners erwartet uns auf seinem Betrieb Can Gimferrer Nou SL, Gerona, den er zusammen mit seinem Sohn Pau Barners führt. Selig schauen die Jungzüchter über das weite Meer am Barcelonas Stadtstrand.

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