RUW Report 99

59 RUW Report — 05/2020 JUNGZÜCHTER Für die zwei folgenden Tage standen die besten Zucht- betriebe, Essen in katalanischen Restaurants und Kultur in und um Barcelona auf dem Programm. Miquel Carole von der GGI-Spermex in Spanien emp- fing uns mit seiner herzlichen spanischen Art am Abend in der Ankunftshalle in Barcelona. Für die kommenden Tage nahm er sich für uns die Zeit, um uns sein Land, speziell Katalonien, zu zeigen.    Betriebe, die nicht unterschiedlicher sein können. Mit Kaffeeduft in der Nase und einer großen Auswahl an Leckereien, empfing uns das tägliche Frühstücksbuffet. Mit vollen Bäuchen startete dann unsere Tour mit dem Bus um 9:00 Uhr vor dem Hotel. Positiv der Dinge, die da kommen werden, folgten wir dem Dienstwagen von Miquel, der uns den Weg zeigte. In Gerona, in der kleinsten Provinz Kataloniens direkt neben Barcelona, wirkt alles noch sehr verschlafen. Unser erster Betrieb lag versteckt hinter einem Wäldchen am Hang einer kleinen Talsenke. Seniorchef Josep Barners erwartete uns auf seinem Betrieb Can Gimferrer Nou SL, den er zusammen mit seinem Sohn Pau Barners führt. Joseph Barnes arbeitete früher neben seiner Tätigkeit auf dem eigenen Betrieb auch auf dem Nachbarbetrieb als Jungzüchterfahrt 2020 – Wir waren in Spanien Mit erwartungsvoller Vorfreude haben wir die Koffer gepackt und sind pünktlich am 12. März 2020 um 15 Uhr am Köln/Bonn-Flughafen eingetroffen. 31 Jungzüchter stiegen in den Flieger, um gemeinsam katalonische Landwirtschaft hautnah erleben zu können. Herdenmanager. Auch sein Sohn betreibt den Betrieb als 2. Standbein und übt einen weiteren Beruf aus. Dieser Betrieb ist sehr speziell in der Art und Um- setzung bzgl. der Milchviehhaltung. Die Meinungen ge- hen hierbei weit auseinander, aber eines ist sicher, das leidenschaftliche Züchterherz kommt hier ziemlich aus dem Takt. In Spanien gibt es eine Rankingliste für Milchviehbe- triebe. In diesem Ranking liegt das Augenmerk auf den genomischen Zahlen, wobei dieser Betrieb unter ferner liefen auf ca. Platz 300 liegt. Aber! — er hat einer der höchsten Herdenleistungen von Ø 40 Liter. Gemolken werden aktuell 71 Kühe, wobei die Herde sehr jung aufgestellt ist, da kurzerhand alte und Tiere mit Defizit gegen die eigene Nachzucht ausgetauscht werden. „Das ist kostendeckender, als die Nachzucht zu verkaufen“, so Joseph Barners. Eine Besonderheit an diesem Betrieb ist auch, dass er ausschließlich Testbullen, die nicht mehr als 2,50 € kosten, einsetzt. Das AMS A5 von Lely glänzt wie neu. Diese Anlage ist seit 2018 im Einsatz und hat noch ein bisschen mehr Leistung aus der Herde herausgekitzelt. Ansonsten posi- tioniert sich der Betrieb neben der neuen Photovoltaik-

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