RUW-Zuchtviehauktion in Krefeld mit THI-Sonderkollektion flott gelaufen

Auktionsberichte
Am 10. November 2010 startete die Rinder-Union West eG im Rahmen der regulären Auktion mit dem Herdenverkauf von Thoenes Holsteins International. Gewiss war die Sonderkollektion mit entscheidend für den sehr guten Besuch am Markt. Zahlreiche Gäste reisten an, um die wertvolle Genetik, die aus Schau- und Zuchtberichten weit über die Grenzen des Rheinlandes hinaus bekannt ist, live zu sehen.   Aber neben dieser sehr gut vorgestellten Kollektion von Rainer Thoenes, Kalkar, überzeugten auch die zahlreichen anderen Beschicker mit Färsen, die teils schaufertig auf hohem Niveau im Ring vorgestellt wurden. Der komplett geräumte Markt verdeutlicht einmal mehr, wie hervorragend die Auktion angenommen wird.  Bullenpreise stabil – nachfragebedingt leichter ÜberhangBei der Bullenanerkennung gingen 27 Jungbullen erfolgreich aus dem Ring. Beim Verkauf verblieb ein Überstand von sieben Tieren, die auf keinerlei Bieter gestoßen sind. Die Qualität der Bullen war ausgeglichen und insbesondere der mütterliche Leistungshintergrund der Auktionsbullen war sehr gut. Für die Züchter war es dennoch schwer, für allerbeste Bullen Spitzenpreise zu erzielen. Mit dem Topgebot bei den Bullen ging ein korrekter Shottle-Sohn aus dem Bestand von Gerd Luyven, Kamp-Lintfort, aus dem Ring. Hohe Leistung und die sehr guten Eiweißprozente in der exzellenten Kuhfamilie rundeten das gute Bild des Bullens positiv ab – ein Züchter aus dem Rhein-Sieg-Kreis erhielt bei 2.000 € den Zuschlag. Eine besonders starke Entwicklung zeigte der Joyboy-Sohn von Thomas Wiethege, Halver. Als Mutter steht im Papier die Talent2-Tochter Gänseblümchen, die Ende Oktober die deutsche Holstein-Genetik in Cremona (I) mit einer sehr guten Vorstellung präsentierte. Dieser exterieurstarke Bulle geht für 1.900 € an einen Kunden aus Aachen. Bullenmütter im Top-AngebotDiesmal gilt es, auch die Kühe, die in der Regel am Auktionsplatz nur eine geringere Rolle spielen, zu erwähnen. Den Auktionsauftakt machte Johannes Selders, Kerken, mit einer sehr exterieurstarken September-Tochter mit zwei Kalbungen. Hier beeindruckte eine Schau-Kuh mit einem Leistungspotenzial von aktuell 50 kg Milch am Tag. Zahlreiche Interessenten boten auf diese starke Kuh und bei einem Spitzenpreis von 4.300 € senkte sich der Hammer zugunsten eines Züchters aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein.   Alle weiteren Kühe kamen aus der Bestandsaufgabe von Rainer Thoenes, Kalkar, und der mittlere Zuschlagpreis von 2.356 € macht deutlich, dass hier wertvolle Tiere im Ring vorgestellt wurden. Unter den Spitzenkühen fanden sich sehr bekannte Bullenmütter, die schon einen nachhaltig positiven Eindruck hinterlassen haben. Der Verkauf des Bestandes gestaltete sich nach Kuhstämmen und die jeweilige Stammkuh wurde stets fachlich besprochen, um allen nochmals den hohen genetischen Hintergrund dieser wertvollen Tiere zu verdeutlichen. Die Einbettung der Bestandsaufgabe in vier Blöcke in den Auktionsablauf war bestens organisiert und trug so wesentlich zu einem sehr guten Gesamtablauf bei. Den Spitzenpreis in dieser Kategorie verbuchte Rainer Thoenes für eine Goldwin-Tochter aus der Blackrose-Familie. Die Stardust-Mutter Blackflower ist die einzige in Europa geborene Tochter aus dieser bekannten Holstein-Legende. Das Bieten war sehr interessant und am Ende hatte ein Züchter aus Borken den längsten Atem. Der Hammer senkte sich für diese Top-Schaukuh mit hohem Leistungspotzenzial bei 5.200 €. Einem Klever Züchter gelang es, für 4.000 € eine junge Buckeye-Tochter für sich zugewinnen. Auch hier war natürlich das Exterieur vom Feinsten und mit der bekannten Tesk-Tochter Hattrick im Papier vereint diese Färse allerbeste Genetik und bietet damit die Basis für eine Kuhfamilie im neuen Stall. Aus der Heidekraut-Familie kam eine junge Kuh (V: Jefferson) in den Ring, die aktuell deutlich über 40 kg Milch leistet und dabei die in Familie bekannt hohen Eiweißprozente liefert. Diese junge Kuh gefiel ebenfalls durch ihre Ausstrahlung in Typ, Fundament und Euter und wird zukünftig im Saar-Pfalz-Kreis gemolken (Steigpreis: 3.300 €). Färsen in der Breite auf hohem NiveauDer Färsenmarkt lief sehr flott und etwa zwei Drittel der Tiere verließ in dieser Kategorie bei 1.500 € bzw. deutlich darüber den Ring. Das knappere Drittel bestimmte dann, dass der mittlere Preis nach Ende der Auktion exakt bei 1.600 € lag. Obwohl derzeit mittlere Zuschlagpreise über diesem Niveau liegen, ist es wichtig, das Komplettpaket zu sehen. Die wertvollen Färsen waren begehrt und lagen im Mittel deutlich über dem ausgewiesenen Wert. Bei den Färsen auf Platz 1 ging eine Pagewire-Tochter von Rainer Thoenes mit einer super Euteranlage, die bei 3.100 € den Ring verlassen hat. Dichtauf folgte eine schaufertig vorgestellte Buckeye-Tochter von Leo Thyssen, Rees, die abgekalbt ein hervorragendes Bild lieferte – ein niederländischer Kunde hat diese Färse für 3.000 € erhalten. Dieser Kunde interessierte sich für weitere Spitzengenetik und war bei allen Färsen im oberen Segment mindestens mit am Bieten, wenn nicht Sieger des Duells. Vier weitere Spitzenfärsen von Rainer Thoenes aus den unterschiedlichen Kuhstämmen zählten zu den Top-Färsen,  die 2.500 € erzielten. Aber auch die ausdrucksstarke Buckeye-Tochter von Thorsten Blechmann, Wipperfürth, schaffte es in diese Top-Region. Deren Ausstrahlung im Körper, das sehr gute Fundament und das feste drüsige Euter überzeugten einen Kunden aus dem Kreis Daun, der für diese Färse ebenfalls 2.500 € anlegte.
Jungrinder und Zuchtkälber bieten Genetik für die ZukunftIn der Abteilung Jungrinder und Zuchtkälber war die Man-O-Man-Tochter aus dem X-Stamm von Rainer Thoenes besonders nachgefragt. Dieses junge Tier bestach durch eine sehr gute Entwicklung und bewegte sich tadellos auf einem sehr guten Fundament. Viel Interesse auf Kundenseite führte zu flottem Verlauf, der bei 3.200 € zugunsten eines Züchters aus dem Kreis Viersen endete. Genetisch hochinteressant waren die Legend-Vollgeschwister aus THI Claire – hier ging das Bieten am Ende in beiden Fällen positiv aus zugunsten eines Kunden aus dem Kreis Steinfurt – 2.500 € bzw. 2.200 € war der Zuschlag für diese tolle Genetik. Ebenfalls 2.000 € brachte eine junge Cassano-Tochter aus der X-Familie, die auf die Reise nach den Niederlanden geht. Alles in allem ist es den Züchtern gelungen, den Kunden hochwertige Remontierungstiere anzubieten. Die nächste Auktion wird wiederum ähnlich durchgeführt werden. Neben dem regulären Auktionsangebot kommt erneut eine Kollektion von gleichem Umfang aus der THI-Bestandsaufgabe zum Verkauf. Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet statt am 15. Dezember 2010. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, den 26. November 2010 im Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 – 81899 14 oder per Fax 02151 – 81899 66 entgegengenommen. Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.     Im Folgenden die Preisübersicht der Auktion in Krefeld:  

 

Auftrieb

Verkauf

Preisspanne €

Durchschnitts- preis €

Differenz € Vormonat

Bullen

27

20

950 – 2.000

1.378

+61

Kühe

32

31

1.200 – 5.200

2.356

 

Rinder

227

225

950 – 3.100

1.600

+106

Jungrinder

9

7

700 – 3.200

1.300

 

Zuchtkälber

12

12

700 – 2.500

1.421

 

    Dr. Werner Ziegler