100 000 Liter und immer noch vital

Allgemeine News
Diese Kühe sind vital und haben eine gute Fruchtbarkeit. Zusammengefasst heißt das, sie haben eine hohe Nutzungsdauer. Diese produktiven Nutzungstage im Leben einer Kuh spiegeln sich im Zuchtwert für Nutzungsdauer, dem RZN, wider. Gerade im Zuchtprogramm der Rinder-Union West eG wird diesem Merkmal eine hohe Bedeutung beigemessen.   Doch alle guten Zuchtwerte bringen nicht den gewünschten Erfolg, wenn die Haltung, Fütterung usw., sprich das Management, im Stall nicht passen. Umso mehr gilt ein großes Kompliment an alle Züchter, denen es gelingt, durch ihren tagtäglichen Einsatz es den Kühen zu ermöglichen diese Leistungen zu erzielen. So haben allein im letzten Quartal 15 Kühe in Rheinland-Pfalz und Saarland die 100 Tonnen Milchgrenze überschritten. Beispielhaft sollen nachfolgend zwei Kühe mit ihren Besitzern vorgestellt werden.   Milchviehbetrieb Krämer   Zwischen Schönecken und Dingdorf, im nördlichen Teil des Eifelkreises Bitburg-Prüm, liegt der landwirtschaftliche Milchviehbetrieb der Geschwister Marie-Luise und Klaus Krämer. Auf diesem professionell geführten Milchviehbetrieb produzieren die 210 Kühe im Durchschnitt rund 9.000 kg Milch. Der Star im Stall heißt Estella und ist eine rotbunte Tochter des Bullen Harald, der wiederum ein Sohn des Spitzenvererbers der RUW, Hau, war. Marie-Luise und Klaus Krämer sind von Estella begeistert: „Sie fällt in der großen Herde überhaupt nicht auf, produziert problemlos ihre Milch und wird immer wieder schnell tragend.“ Diese jugendlich wirkende rotbunte Power-Kuh ist bereits 15 Jahre alt, hat 12 Kälber geboren und über 110.000 kg Milch für den Milchtank abgeliefert. Estella hat keine Einzelbox, liegt nicht in Watte gebettet, sondern marschiert täglich einige Mal zum Futtertisch, um sich ihre Ration für diese Leistung zu holen. Mit 28 Monaten hat sie ihr erstes Kalb geboren und in den Folgejahren jedes Jahr ein Kalb zur Welt gebracht. Nur beim 13. Kalb, gönnte sie sich eine Verschnaufpause von 15 Monaten. Gratulation an Marie-Luise und Klaus Krämer, die es schaffen, bei einem hervorragenden Kuhkomfort, gepaart mit einem Top-Management, solche Dauerleistungskühe hervorzubringen.   Betrieb Bormann   Die zweite 100 000 Liter-Kuh steht auf dem Betrieb von Alfred Bormann in Biesdorf, nahe der Grenze zu Luxemburg. Alfred Bormann, Vorsitzender der Züchtervereinigung Eifel, melkt über 75 Kühe mit einer Durchschnittsleistung von 10.600 kg. Die Rekordkuh heißt Andrea und ist eine Laredo Red-Tochter aus der zweifachen Europasiegerin der rotbunten Holsteins, Andia (EX 93 Punkte von Ermatt). In dieser außerordentlichen Kuhfamilie steckt Nutzungsdauer seit Generationen. Andia war eine Kuh aus dem MBM Holstein Syndikat (Peter Meutes, Rommersheim, Alfred Bormann, Biesdorf, Stefan Marxen, Dingdorf). Sie ersteigerten Andia gemeinsam auf einer Rotbunt-Elite-Auktion in Westfalen. Die Tochter Andrea hat die 100.000 kg Marke bereits mit acht Laktationen überschritten. Sie ist mit 85 Punkten in der achten Laktation bewertet und von dem rotbunten RUW-Spitzenbullen Tableau tragend. Ihre Mutter Andia hat mit vier Kalbungen eine Lebensleistung von rund 65.000 kg Milch produziert. Großmutter Ariane (v. Hilton) produzierte mit sechs Kälbern fast 90.000 kg Milch. Das heißt, die Vorfahren von Andrea waren bereits enorm produktiv. Herzlichen Glückwunsch an die Familie Bormann, die von Andrea im eigenen Stall eine sehr viel versprechende Joyboy-Tochter hat.   Gerd Grebener