Volles Haus zur 1000. Zuchtviehversteigerung

Allgemeine News
Das Haus war voll: die Tribünen in der festlich geschmückten Auktionshalle waren zeitweise bis auf den letzten Platz besetzt. Im Vorfeld wurde viel über die Preise diskutiert. Die Landwirtschaft ist bekanntermaßen unzertrennlich mit dem Wetter verbunden. Nach einem langen, kalten Winter waren es die ersten Tagen mit anhaltendem Sonnenschein, die viele Landwirte nutzten, um die dringend anstehenden Außenarbeiten zu erledigen. Das Quotenjahr ist abgelaufen und der Milchpreis nähert sich einem Rekordtief. Trotz all dieser Negativprognosen nahm die Jubiläumsauktion in Bitburg einen guten Verlauf mit einem ordentlichen Durchschnittspreis.   Zuchtviehauktionen sind der entscheidende Motor für die Preisfindung am Markt! Als Barometer beeinflussen sie maßgeblich die Preise im Land und erfüllen somit eine wichtige Funktion für alle milchviehhaltenden Betriebe. Einen ganz besonderen Anteil haben hieran die Auktionsbeschicker. Im Rahmen seiner Festrede zeichnete der stellvertretende Vorsitzende der RUW, Hans Schneider, Koblenz-Arenberg, elf Zuchtbetriebe aus, die in den letzten 10 Jahren mit jeweils weit über 100 und zum Teil über 200 verkauften Zuchttieren den Auktionsplatz in Bitburg in besonderer Weise stark beschickt und somit gestärkt haben. Die größte Anzahl schwarz- und rotbunter Holsteins verkaufte die Lorenz & Karsten Krause GbR aus Lederbach, gefolgt von Peter Meutes, Rommersheim, den Gebr. Merz, Bauler, Matthias Nosbisch, Niederweis, Werner Mettel, Seimerich, Lothar Schmidt, Oberweis, Josef Streit, Obergeckler, den Gebr. Weber, Pantenburg, Jakob Lenz, Steinborn, Hans & Thomas Schneider, Koblenz und Stefan & Matthias Zens, Musweiler. Diesen und allen anderen Beschickern sprach der stellvertretende Vorsitzende den Dank der RUW aus, genauso wie den Käufern, die den Marktplatz Bitburg zum Einkauf qualitativ hochwertiger Holsteingenetik nutzen.  

Starke Bullennachfrage

Passend zum Frühjahrsanfang herrschte eine rege Nachfrage für Deckbullen. Bei flotten Geboten wechselten alle Bullen den Besitzer. Gleich vier Bullen erzielten 2000 € und mehr im Zuschlag. Der Bulle des Tages war die Kat.Nr. 23 aus der Zucht von Wilhelm van Heek, Kleve. Dieser rotbunte Joyboy-Sohn stach bereits bei der Körung besonders heraus. Er bekam für Typ und Körper die höchsten Noten. Mit den zwei deutschen Spitzenvererbern Lichtblick und Faber im Pedigree waren es gerade die hohen Eiweiß-% bei Mutter und Großmutter, die diesen Klasse-Rotbuntbullen so interessant machten. Ein Käufer aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich ersteigerte diesen Bullen für 2300 €. Bei 2200 € fiel der Hammer für den schwarzbunten Bolton-Sohn PM Boletto von Peter Meutes GbR, Rommersheim. Die Jedstar-Mutter des Bullen ist mit 85 Punkten bewertet und die Lee-Großmutter mit 87 Punkten. Milch und Inhaltsstoffe satt: die Mutter hat eine Durchschnittsleistung von knapp 10000 kg Milch mit über 5,00 % Fett und 3,88 % Eiweiß, bei der Großmutter stehen 10500 kg Milch mit 4,60 % und 3,60 % Eiweiß. Ein Milchviehhalter aus dem Kreis Ahrweiler sicherte sich diesen interessanten, gerade mal 12 Monate alten Jungbullen. Für 2000 € im Zuschlag wechselten zwei junge Deckbullen in den Eifelkreis Bitburg-Prüm. Mit der Kat.Nr. 17 war es der Züchter Karl-Heinz Kirch aus Fisch, der einen sehr korrekten Champion-Sohn aus einer Talent-Mutter und Jesther-Großmutter verkaufte. Mit 85 Punkten bei der  Mutter und 89 Punkten bei der Großmutter stammt dieser Bullen aus einem sehr tiefen, hochbewährten Kuhstamm, der mit 11000 kg Milch bei der Mutter und 12500 kg Milch bei der Großmutter bei sehr hohen Inhaltsstoffen keine Wünsche offen ließ. Die Zens GbR aus Musweiler erzielte diesen Preis für einen Cadisco-Sohn. Auch dieser sehr typvolle junge Bulle stammt aus einer durchgezüchteten Kuhfamilie mit einer Rudolph-Tochter als Mutter (85 Punkte) und einer Rubens-Tochter als Großmutter (84 Punkte). Hier stehen über 13000 kg Milch mit über 3,5 % Eiweiß bei der Mutter und 8500 kg Milch mit über 3,70 % Eiweiß bei der Großmutter.   3700 € in der Spitze bei den Holstein-RindernStärker als die heimische Kundschaft war die Nachfrage aus dem Süden unseres Landes bzw. aus dem Ausland. Die meisten Zuchtrinder traten die Reise nach Italien an, gefolgt von Baden Württemberg sowie Luxemburg und Belgien. Ein erwartungsgemäß großes Interesse zog die Kat.Nr. 102, eine Goldwin-Tochter aus der Zuchtstätte Peter Meutes, Rommersheim auf sich. Diese dunkel gezeichnete Holsteinfärse der Extraklasse stammt aus dem bedeutenden R-Kuhstamm der Familie Meutes. Sie war am 18.03.2009 bereits auf der RUW-Färsenschau in Krefeld erfolgreich, wo sie in einer starken Klasse einen 1b-Platz belegen konnte. Zu ihrer äußeren Erscheinung passten auch in besonderer Weise die inneren Werte. Die Mutter von PM Regina ist die Lheros-Tochter PM Rebecca, die in der dritten Laktation mit 88 Punkten bewertet ist. Sie hat eine Höchstleistung mit 14190 kg Milch bei 3,97 % Fett und 3,04 % Eiweiß. Die Großmutter ist die bekannte und schauerfahrene Rudolph-Tochter Ricarda, die das Prädikat Excellent in der vierten Laktation erhalten hat. Sie hat eine Höchstleistung mit 14400 kg Milch, 5,06 % Fett und 3,40 % Eiweiß. Züchterherz was willst du mehr! Den längeren Atem hatte nach einem spannenden Bieterduell ein Züchter aus Luxemburg beim Zuschlag von 3700 €. In allen Merkmalen stand die Kat.Nr. 70, eine Ticket-Tochter, gezogen von Stefan & Matthias Zens, Musweiler, der vorgenannten in nichts nach. Diese schwarzbunte Holsteinfärse war ebenfalls eine Klasse für sich. Gezogen aus der bekannten E-Familie von Familie Zens hat die Ticket-Tochter eine mit 87 Punkten bewertete Jedstar-Mutter und davor kommt die überaus erfolgreiche schauerfahrene Esquimau-Tochter Edelrose (89 Punkte). Bei der Mutter stehen 12000 kg Milch mit 3,66 % Eiweiß, bei der Großmutter 15600 kg Milch mit 3,20 % Eiweiß im Papier. Ein bekannter Züchter aus dem Märkischen Kreis in Westfalen ersteigerte diese Holsteinfärse für 2600 €. Stefan Marxen aus Dingdorf ist Züchter der rotbunten Holsteinfärse mit der Kat.Nr. 147, Athene. Sie ist eine Tochter des erwartungsvollen Testbullen Peacefull aus dem RUW-Zuchtprogramm. Auf der Mutterseite steht die bekannte Andia-Kuhfamilie. Die Cadon-Mutter Anda (86 Punkte) produzierte 12600 kg Milch und die Laredo-Großmutter Andorra (84 Punkte) sogar 14500 kg Milch. Diese sehr gut entwickelte, typvolle Testbullentochter hatte bereits mit 23 Monaten abgekalbt und wusste in allen Merkmalen zu überzeugen. Für 2400 € wechselt sie nach Luxemburg. Für 2000 € tritt auch die Kat.Nr. 89, eine Mascol-Tochter aus der Zuchtstätte Thomas Wiethege, Halver die Reise nach Luxemburg an. Auch sie hat einen hochleistenden und durchweg sehr gut bewerteten Mutterstamm im Hintergrund. Das erste Kontrollergebnis mit 35,8 kg Milch bei 3,92 % Fett und 3,62 % Eiweiß half sicherlich bei der Kaufentscheidung mit.  

Spitzenpedigrees bei den Jüngsten

Aus dem internationalen Zuchtprogramm der RUW wurde die erste Wahl aus drei Jungrindern von der bekannten Massia-Kuhfamilie in Abwesenheit versteigert. Vater der Jungrinder ist Mr. Burns RF und die Mutter Mellencamp Massia stammt aus der Kuhfamilie, aus der zuletzt Topvererber wie Tocar oder Apina Curtis hervorgegangen sind. Zahlreiche Bullenmütter stehen hinter diesen erste Wahl Jungrindern. Bei 3000 € ließ der Auktionator Mathias Mertes den Hammer für einen Züchter aus dem Kreis Euskirchen fallen. Auf großes Interesse stieß auch der renommierte Züchter Bernhard de Baey aus Hamminkeln mit einer Elayo-Tochter aus der europaweit bekannten Cadon-Tochter Alster (EX 90), die sowohl erfolgreich auf der Europaschau als auch auf der deutschen Holsteinschau in Oldenburg war. Großmutter ist eine Trivalent-Tochter (89 Punkte). Alster hat eine Höchstleistung von 15370 kg Milch mit 4,68 % Fett und 3,42 % Eiweiß und die Großmutter 10450 kg Milch mit 4,84 % und 3,86 % Eiweiß. Dieses sehr typvolle, fehlerfreie Jungrind bleibt im RUW-Gebiet und wurde für 2000 € von einem Züchter aus dem Oberbergischen Kreis ersteigert. Ein junger Züchter aus dem Vulkaneifelkreis ersteigerte mit 1500 € im Zuschlag die Kat.Nr. 167, eine rotbunte Rampage-Tochter aus dem sehr bekannten V-Kuhstamm aus der Zucht von Matthias Nosbisch, Niederweis. Dieses elegante, gut entwickelte Jungrind hat die Marmax-Tochter NH Vancouver (86 Punkte) zur Mutter und die Großmutter ist die bekannte Lentini-Tochter NH Vienna (87 Punkte). Vancouver hat eine erste Laktation mit über 10500 kg Milch bei 3,30 % Eiweiß produziert. Die Großmutter leistete sogar 12650 kg Milch mit 3,54 % Eiweiß. Die erste Wahl aus zwei Jungrindern, ebenfalls aus dem internationalen Zuchtprogramm der RUW, ersteigerte ein Holsteinzüchter aus dem Sauerland. Hierbei handelt es sich um die Anpaarung Marbach x Olszewski O-Man Copay, eine Kuhfamilie mit 14 Generationen mindestens VG eingestufter Kühe, davon zehnmal EX, dazu noch eine ehemalige Weltrekordkuh und weiterhin die Mutter von Carnation Counselor. Das ist das extrem tiefe Pedigree von dieser ersten Wahl und mit Marbach x O-Man x Aaron x Emery ist Exklusivität garantiert.   Die nächste Zuchtviehversteigerung in Bitburg findet am 23. April 2009 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, der 6. April 2009. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: infofliessem@ruweg.de / www.ruweg.de.   Gerd Grebener  

Preisspiegel Zuchtvieh

 

Auftrieb

Verkauft

Spanne €

Æ   Preis €

Veränderung €

Bullen

21

21

1.000 – 2.300

1.467

+57

Rinder

91

85

850 – 3.700

1.431

-84

Jungrinder

12

11

550 – 3.000

1.250

+-0

Kälber

18

15

200 – 700

383

+-0

  Unter diesem Bilderlink  finden Sie Fotos von Heinrich Schulte zum Beda-Markt 2009: fotoalbum.web.de/gast/hein.schulte/09_Bedamarkt_Bitburg