RUW Report 97

62 RUW Report — 09/2019 BESAMUNG INTERVIEW Zwei Tierzuchttechniker im Gespräch Der Beruf des Tierzuchttechnikers (TZT) ist sicherlich kein gewöhnlicher, aber ein sehr wichtiger. Bei den Drehar- beiten zu unserem neuen TZT-Film haben wir mit Richard Kaufmann und Carola Lux über ihren Beruf gesprochen. Richard Kaufmann ist seit 1994 als TZT bei der RUW tätig. Sie finden unsere aktuellen Stellen- angebote auf unserer Internetseite www.ruweg.de/ aktuelles/ stellenangebote. Zusammen mit dir und deiner Kollegin Carola Lux hat die RUW einen Film über den Beruf des TZT gedreht. Wie wichtig findest du es, dass dieser Job in dieser Art beworben wird? Es ist gut, neue Wege zu gehen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die normalen Stellenanzeigen in Zeitungen nicht mehr alle Leute erreichen. Vor allem die jungen Leute gehen da neue Wege. Wie wichtig ist in deinen Augen deine Arbeit? Die Arbeit des TZT auf den Betrieben ist ausgespro- chen wichtig. In der Regel geht es darum, die Tiere schnell tragend zu bekommen, um damit zumwirtschaftlichen Erfolg der landwirtschaftlichen Betriebe mit beizutragen. Was treibt dich an, diesen Job mit dieser Begeisterung so viele Jahre auszuüben? Das selbstständige Arbeiten, planen und organisieren. Aber auch der Spaß amUmgangmit den Tieren sowie der Kontakt mit den Menschen und natürlich immer wieder das Ergebnis meiner Arbeit zu sehen. Angefangen mit der Besamung, der Trächtigkeitsuntersuchung bis hin zu den aufwachsenden Kälbern. Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Gibt es überhaupt einen? Er beginnt morgens mit dem Abhören der Mailbox. Die Reihenfolge der anzufahrenden Betriebe lege ich mir dann so, dass die Route für mich am besten zu fahren ist und die Betriebe möglichst immer zur gleichen Zeit angefahren werden. So kann auch der Landwirt besser planen. Generell kann ich aber sagen, dass kein Tag dem anderen gleicht, da die Anzahl der Anrufe variiert und damit auch die Zahl der zu besamenden Tiere schwankt. Hinzu kommen die zusätzlichen Wünsche der Landwirte nach Untersuchungen der Tiere. Was bietest du neben den eigentlichen Besamungen den Bauern an Serviceleistung an? Die Besamungen stehen natürlich im Vordergrund. Dazu kommen die Trächtigkeitsuntersuchungen, die Auswahl des passenden Bullen, Beratung, möglichst ständig während der Arbeitszeit erreichbar sein und selbstständiges Arbeiten auf den Betrieben, vorausge- setzt die Tiere sind fixiert. Geschätzt wird auch mein Rückruf zur genauen Terminabsprache. Wie stressig ist deine Arbeit? Stressig wird es immer dann, wenn eine gut geplante Tour mit evtl. Terminabsprachen durch zu viele „ Zuspät- anrufer“ durcheinander geworfen wird. Ansonsten wenn die Technik streikt oder unvorhersehbare Situationen auf den Betrieben entstehen. Was war dein schönster Moment bei der Arbeit? Die Zeit als Vertretungstechniker war im Nachhin- ein gesehen eine sehr schöne Zeit. Ich lernte sehr viele neue Betriebe kennen und kam immer wieder in Gebie- te meiner Region, die ich bis dahin nicht kannte. Aber besonderes schön war es, als ich meinen eigenen Be- samungsbezirk bekam und noch mehr Verantwortung übernehmen durfte. Welche Tipps hast du für Neueinsteiger als TZT? Seid zuverlässig, freundlich, züchterisch interes- siert, flexibel und tretet gegenüber den Landwirten souverän auf, ohne überheblich zu wirken und habt immer ein offenes Ohr für die aktuellen Probleme der Landwirtschaft!

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