RUW Report 101

31 RU W Report — 12/2020 VERMARKTUNG + Allen Widrigkeiten zum Trotz konnte die Zahl der exportierten Rinder im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden und erreichte mit 11.975 Tieren das drittbeste Ergebnis im langjährigen Vergleich. erreichte mit 11.975 Tieren das drittbeste Ergebnis im langjährigen Vergleich. Euro und verdeutlichte die angespannte Preissituation. Auch die Nutzviehauktionen in Münster und Fließem konnten vorübergehend nicht in der gewohnten Form durchgeführt werden. Und dennoch wurde mit 6.149 ver- markteten Tiere nur ein geringer Rückgang verzeichnet. Die durchschnittlich erzielten Preise waren aufgrund der guten Tierqualitäten sogar leicht angestiegen, so dass sich der Umsatz mit knapp 2,6 Mio. Euro nahezu auf dem Vorjahresniveau einpendelte. Die Nutzviehauktio- nen bewiesen somit ein weiteres Mal ihr Potential für die erfolgreiche Vermarktung von fleischbetonten und mastgeeigneten Kreuzungstieren. Die Ab-Stall-Vermarktung im Nutzviehsegment und hier insbesondere die Vermarktung von Montags- kälbern wurde von den Absatzschwierigkeiten bei der Kalbfleischvermarktung negativ beeinflusst. Die ohnehin schon angespannte Marktsituation wurde in den Blau- zungen-Sperrgebieten durch die erforderlichen Blutunter- suchungen nochmals verschärft. Insgesamt wurden mit 18.742 deutlich weniger Tiere als im Vorjahr umgesetzt. Der Umsatz reduzierte sich auf knapp 2,1 Mio. Euro ent- sprechend stark. Klemens Oechtering Das gleiche galt für den Umsatz im Exportsegment, der gut 14,5 Mio. Euro betrug. Die Einschränkungen bei den Drittlandsexporten wurden erfreulicherweise durch eine gute Nachfrage aus unseren EU-Nachbarländern zu großen Teilen kompensiert. Neben Käufern aus den Niederlanden und Italien waren es die Kunden aus Bel- gien und Großbritannien, die hier die Nachfrage positiv stimulierten. Auf den Plätzen drei und vier in Bezug auf die abgesetzten Tierzahlen waren wie im Vorjahr wieder die bekannten nordafrikanischen Staaten Algerien und Marokko zu finden. Durch den verstärkten Absatz von abgekalbten Färsen in der Lockdown-Phase wurden die durchschnittlichen Rinderpreise positiv beeinflusst. Ab-Stall-Vermarktung bleibt stabil In der „Ab-Stall-Vermarktung“ wurde ein stabiles Ergebnis erzielt. Im RUW-Gebiet reduzierten sich die umgesetzten Tierzahlen geringfügig, wohingegen die Vermarktung in andere Regionen Deutschlands geringe Zuwächse aufwies. Die Gesamtzahl der vermarkteten Rinder lag mit 8.732 Tieren fast exakt auf Vorjahresniveau. Die durchschnittlich erzielten Preise reduzierten sich al- lerdings etwas im Vergleich zum Vorjahr, so dass der Gesamtumsatz mit knapp 8,8 Mio. Euro hinter dem Vor- jahresergebnis zurückblieb. Mit einem Anteil von einem Drittel der insgesamt umgesetzten Zuchttiere behauptet sich die „Ab-Stall-Vermarktung“ wieder als eine der tra- genden Säulen der Zuchtviehvermarktung. Schwierige Bedingungen für Nutzviehvermarktung Die Nutzviehvermarktung war stark und im Jahres- verlauf zunehmend von den schwierigen Rahmenbedin- gungen am Schlachtviehmarkt gekennzeichnet. Auch in diesem Vermarktungssegment waren die Auswirkungen der coronabedingten Einschränkungen deutlich zu spü- ren. Der Absatz von Kalbfleisch und der wertvollen Teil- stücke stagnierte unter den verordneten Schließungen von Restaurants und Großgastronomie, wovon auch das Preisniveau in der Nutzviehvermarktung beeinflusst wurde. Insbesondere in der Vermarktung der Montags- kälber waren die negativen Auswirkungen sehr deutlich zu spüren. Die Anzahl der abgesetzten Tiere in der Nutz- viehvermarktung reduzierte sich auf 24.891 Tiere. Der Gesamtumsatz in diesem Segment betrug gut 4,6 Mio. Die neuen Outdoor-Tablets erleichtern die Arbeit der RUW-Vermarktungsberater. Unser langjähriger Mitarbeiter Wolfgang Maur (l.) kann sich so ein schnellen Überblick über die vermarktungsfähigen Rinder seiner Betriebe, wie hier bei Christian Scherer in Vellingen, verschaffen. Die lose Kälbervermarktung hat sich bei den Nutzviehauktionen in Münster etabliert und bewährt.

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