RUW Report 101

25 RU W Report — 12/2020 REPORTAGE Nach dem Abkalben werden die Kühe zuerst im alten Doppel-6er-Fischgrätenmelkstand angemolken. Eine Wo- che später wechseln die Kühe dann in den Roboterbereich. Hier kann in der Hochleistungsphase drei bis vier Mal am Tag gemolken werden, ehe die Kühe zum Ende der Lak- tation zurück in den alten Stall mit Melkstand wechseln. Eine Komplettumstellung auf automatisches Melken ist in Planung und soll als nächstes Bauprojekt umgesetzt werden. Die arbeitswirtschaftlichen Vor- teile des AMS sind enorm. Durch das Wegfallen der Bindung an feste Melkzeiten entsteht mehr Lebensqualität. Gerade an den Wochenenden und insbesonde- re an Tagen wie Weihnachten oder Neujahr sind Fremd- arbeitskräfte schwer zu nden. „Auch wenn wir das eine oder andere Mal nachts raus müssen, den Melkroboter möchten wir nicht mehr missen“, so Senior Günter Adrian. Die Fruchtbarkeit im Blick 2015 hat die Familie Adrian mit dem Fruchtbarkeits- service der RUW begonnen. Christian hat im darauffol- genden Jahr seinen Eigenbestandsbesamerkurs auf Haus Düsse absolviert. Um zu sehen, ob es selbst mit dem Besamen funktioniert, wollten sie mit dem Fruchtbar- keitsservice starten. „Heinrich Stapelbroek hat damals bei uns schon die Anpaarungsberatung gemacht und sich für den Fruchtbarkeitsservice angeboten. Wir sind mit dem 14-tägigen Rhythmus gestartet, so konnten wir gleich feststellen, ob das Besamen gut funktioniert“, so der begeisterte Günter Adrian. Seit Anfang diesen Jah- res kommt Hubertus Cramer regelmäßig zum Scannen vorbei. Ist er mal krank oder im Urlaub, stellt die RUW eine Vertretung sicher. Durch den RUW-Fruchtbar- keitsservice und die guten Be- samungsergebnisse konnte die Zwischenkalbezeit im ersten Jahr von über 420 Tagen auf 385 gesenkt werden. Aufgrund von steigender Leistung liegt die aktuelle Zwischenkalbezeit bei 390 Tagen, aber die länge- re freiwillige Wartezeit ist bei einzelnen Tieren bewusst gewollt. Fruchtbarkeit spielt im Milchviehbetrieb eine wichtige Rolle, daher will auch der festangestellte Mit- arbeiter im Frühjahr 2021 einen Besamungskurs belegen. In Sachen Brunsterkennung wird CowScout von GEA genutzt. Neben der Bewegungsaktivität misst CowScout auch die Fressaktivität und gibt dadurch einen noch bes- seren Herdenüberblick. Ovsynch und andere Hormon- behandlungen werden nur bei Problemtieren nach Emp- fehlung vom Fruchtbarkeitsberater durchgeführt. Meist sind es Tiere, die schon länger als 80 Tage in Milch sind und noch keine Brunst gezeigt haben. „Auch wenn wir das eine oder andere Mal nachts raus müssen, den Melkroboter möchten wir nicht mehr missen“ Die Hofstelle der Familie Adrian aus der Vogelperspektive.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=