Auktion mit Mund-Nasen-Maske

Allgemeine NewsAuktionsberichte

Unter außergewöhnlichen Rahmenbedingungen veranstaltete die Rinder-Union West eG am Donnerstag, den 14. Mai 2020 ihre Zuchtviehversteigerung im Vermarktungszentrum in Fließem. Nachdem alle Auktionen von Mitte März bis Anfang Mai abgesagt waren, konnte zum Glück die erste Versteigerung in Fließem wieder durchgeführt werden. Die 6. Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz vom 8. Mai 2020 gab den Rahmen vor. Während der gesamten Veranstaltung hatten alle Anwesenden eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Es galt den Mindestabstand von 1,5 m zu jeder Zeit einzuhalten. Alle, Verkäufer, Käufer und Mitarbeiter, mussten mit ihrer Adresse und Telefonnummer registriert werden, und in der Gastronomie galten ebenfalls erhöhte Hygienemaßnahmen. Vorab ein Kompliment und ein großes Dankeschön an alle: Das Verhalten und die Einhaltung der Maßnahmen wurden vorbildlich durchgeführt. Zum Glück sind die Gebäude von der Waschhalle über die Stallungen, im Versteigerungsring und in der Gastronomie groß genug, so dass es zu keinem Zeitpunkt in „zu eng“ wurde.

Das Angebot insgesamt hätte größer sein müssen, doch viele Züchter und Mitglieder konnten noch nicht so recht glauben, dass tatsächlich wieder eine Versteigerung möglich ist. Der Bullenmarkt gestaltete sich sehr zäh, doch die abgekalbten Holsteinfärsen trafen auf ein großes Kaufinteresse, und es hätten gut und gerne doppelt so viele sein dürfen. Beide Kategorien schlossen mit einem deutlichen Preisplus im Vergleich zur März-Auktion ab.    

 

Johann Hoffmann aus Stockem stellt die Spitze

Der Name des Züchters Johann Hoffmann aus Stockem ist den Lesern dieser Marktberichte mittlerweile ein fester Begriff. Johann Hoffmann ist leidenschaftlicher Rotbuntzüchter und hat neben Erfolgen auf Schauen immer wieder die teuersten Deckbullen auf den Märkten in Fließem. Beim Abladen vom Anhänger am frühen Morgen bis zum Aufladen auf den Hänger des Käufers war klar, dies ist ein außergewöhnlich toller Bulle. Die Rede ist von JOH Goldy P von Gold PP aus JOH Alisha (v. Payball) x JOH Astoria (v. Spencer). Dieser Bulle zog von Anfang an viele Interessenten an und bekam mit Abstand die höchsten Noten am Morgen von der Körkommission. Von seiner Entwicklung, seinem Exterieur und dem Fundament war der rotbunte Bulle einfach eine Klasse für sich. Doch nicht nur der Bulle selbst und die hohen Einstufungen bei Mutter und Großmutter, sondern das komplette Leistungspapier mit über 11.000 kg bei 5,22 % Fett und bis zu 3,70 % Eiweiß ist top. Nach einem flotten Schlagabtausch der Gebote fiel der Hammer bei 2.300 € für einen treuen Auktionskunden aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Auch die Zuchtstätte Seidenfaden aus Mechernich ist eine bekannte Größe für interessante Deckbullen in Fließem. Ihr angebotener rotbunter Alaska-Red-Sohn hat zwei bekannte Kühe im Pedigree und zwar SfH Dania (87 Punkte v. Can Be) und SfH Dima (88 Punkte v. Malvoy), die beide schauerfahren sind. Bei diesem Bullen blieben im Exterieur und Fundament keine Wünsche offen, und auch die Leistung mit fast 13.000 kg Milch bei 3,60 % Eiweiß ist der Wunsch aller Deckbullenkäufer. Mit 2.100 € bleibt dieser Bulle im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Nach 6 zugeschlagenen Katalognummern war die Nachfrage absolut bedient.       

 

Klasse Holsteinfärsen

Trotz der aktuellen Silage-Ernte bei einem top Wetter waren viele Interessierte ganz gezielt nach Fließem angereist, um ihren Remontierungsbedarf zu decken. Die Kollektion der Abgekalbten wusste am Morgen jeden Kaufinteressenten absolut zu überzeugen. Und das eben gesagte bei den Bullen trifft in dieser Kategorie voll und ganz für den Zuchtbetrieb Meutes GbR aus Rommersheim zu. Peter Meutes stellte an diesem Tag eine hervorragende Kollektion zum Verkauf und wurde mit Spitzenpreisen belohnt. PM Bertrun, eine RUWSELECT Cashpoint-Tochter, ersteigerte für 2.300 € ein belgischer Züchter. Diese großrahmige kapitale Holsteinfärse hat mit 86 Punkten eine hoch bewertete Mutter, die in der Spitze weit über 14.500 kg Milch produziert hat. Diese Leistungsbereitschaft sah man der jungen Färse an, die bereits Tagesgemelke von 40 kg leistet. Preislich folgte eine von ihrer Größe, Erscheinung und der dunkel rotbunten Fellzeichnung ansprechende Julandy-Tochter aus demselben Stall. Bei ihr steht eine aktuelle Einsatzleistung von 40 kg Milch, womit klar ist, dass sie die gewaltigen Milchleistungen von Mutter und Großmutter fortschreiben wird. Ein Züchter aus Luxemburg bekam für 2.200 € den Zuschlag. Viermal verließen tolle Holsteinfärsen den Ring mit einem Zuschlag von 2.100 €. Matthias Zens aus Musweiler präsentierte eine sehr leistungsstarke (40 kg Tagesgemelk) Fransisco-Tochter aus einer 88 Punkte Windbrook-Mutter, aus der bekannten Goldwin-Tochter ZS Goldqueen, die mit 92 Punkten excellent bewertet ist. Sie reist nach Luxemburg. Drei weitere, extrem gut entwickelte, fehlerfreie, leistungsstarke Rinder erlösten ebenfalls 2.100 € für Peter Meutes aus Rommersheim. Zwei schicke leistungsbereite Rinder von Stefan Struben aus Dahlem und eine aus dem Stall von der Engel GbR aus Mörschied wechselten für 2.000 € die Besitzer.

Interessenten aus Belgien und Luxemburg gaben bei den Geboten den Takt vor, doch auch viele bekannte Kunden nutzten ihre Chance in Fließem. Neu bei dieser Versteigerung war die Einführung von Käufernummern, die sich erfreulich gut bewährt haben. Bleibt zu hoffen, dass die Corona-Infektionskurven weiterhin flach verlaufen, damit Auktionen auch zukünftig stattfinden können. Die Verkäufer sind aufgerufen wieder stark zu beschicken, denn der Bedarf ist da.   

 

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 18. Juni 2020, statt. Anmeldeschluss hierfür ist Dienstag, 2. Juni 2020. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer(at)ruweg.de / www.ruweg.de.

 

 

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